Die große Cloud-Lüge: Raus aus der Abhängigkeit

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL!

4. August 2025

Die Cloud war das Versprechen einer digitalen Zukunft: grenzenlose Skalierung, höchste Effizienz und Sicherheit, stets auf dem neuesten Stand. Doch hinter der Marketing-Fassade erleben viele Unternehmen inzwischen eine andere Realität: wachsende Cloud-Abhängigkeit, steigende Kosten und schwindende Kontrolle über Systeme und Daten.

IT-Konzerne wie Microsoft, SAP, AWS oder Google drängen ihre Kunden immer weiter in ihre Cloud-Ökosysteme. Wer sich nicht fügt, verliert Funktionen, Support oder wird durch Lizenzbedingungen unter Druck gesetzt. Besonders auffällig ist dieses Vorgehen bei SAP, das On-Premises-Kunden über Jahre gezielt mit dem Versprechen innovativer Dienste in die Cloud geführt hat. Doch was nach Fortschritt klingt, entpuppt sich oft als kostspieliger Irrweg.

Kostendruck statt Kostenvorteil: Die große Cloud-Illusion
Denn wer den Weg in die Cloud einschlägt, muss nicht selten feststellen: Die angeblichen Vorteile verlieren schnell an Strahlkraft. Besonders die vielbeschworene Kostenersparnis entpuppt sich bei genauer Betrachtung als Milchmädchenrechnung. Anfangs wirken Einstiegspreise attraktiv. Doch sobald Systeme und Prozesse migriert sind, folgen Preisanpassungen, Zusatzgebühren und intransparente Abrechnungen. Besonders die Praxis, selbst Basisfunktionen nur gegen Aufpreis bereitzustellen, macht eine solide Budgetplanung kaum möglich. Der vermeintlich flexible Pay-per-Use-Ansatz entwickelt sich so zur unkalkulierbaren Belastung.

Sicherheit und Souveränität in Gefahr
Hinzu kommt ein wachsendes Sicherheitsrisiko. Zwar werben die Anbieter mit Zertifizierungen und Compliance-Versprechen, doch spätestens bei grenzüberschreitenden Datenflüssen zeigt sich die Problematik. Europäische Datenschutzgesetze wie die DSGVO stoßen hier auf ein US-Rechtsverständnis, das Zugriffe auf sensible Daten nicht zuverlässig ausschließt. Die Folge: rechtliche Grauzonen, Verlust an Kontrolle und operative Unsicherheit.

Die großen Vorfälle der letzten Jahre – etwa bei Microsofts Cloud-Sparte – zeigen eindrücklich, wie verletzlich selbst vermeintlich „sichere“ Dienste sind. Hackerangriffe, schlecht kommunizierte Sicherheitslücken und der oft geringe Einfluss der Kunden in Krisensituationen entlarven ein zentrales Problem: Wer die Infrastruktur nicht selbst verwaltet, ist im Ernstfall ohnmächtig.

Gefangen im Ökosystem: Die neue Anbieter-Abhängigkeit
Die gern beworbene Flexibilität und Skalierbarkeit zeigt ebenfalls Risse. Zwar sind Cloud-Ressourcen technisch dynamisch anpassbar, allerdings fast immer nur innerhalb von Preisstufen oder Paketmodellen. Wer leicht mehr benötigt, zahlt überproportional drauf. Und wer weniger braucht, bleibt dennoch an Mindestvolumen gebunden. Die versprochene Freiheit ist in der Realität eng getaktet – abhängig vom Preismodell, von der Auslastung anderer Kunden oder von willkürlich erscheinenden Lizenzanpassungen.

Noch kritischer wird es beim Thema Anbieterbindung: Viele Plattformen setzen auf proprietäre Datenformate, geschlossene Schnittstellen und Dienste, die nur innerhalb eines Ökosystems reibungslos funktionieren. Ein Wechsel zu einem anderen Anbieter ist dadurch nicht nur technisch anspruchsvoll, sondern oft auch wirtschaftlich nicht vertretbar. Die Umstellung erfordert neue Software, Schulungen, Infrastruktur und nicht selten einen vollständigen Neuaufbau. Die EU will mit Initiativen wie dem Data Act gegensteuern. Doch wie gut US-Konzerne bereit sind, sich europäischen Anforderungen zu beugen, bleibt fraglich.

Der Ausweg: Hybride Strategien und digitale Eigenverantwortung
Was bedeutet das für die Praxis? Der vollständige Verzicht auf Cloud-Dienste ist für viele keine Option. Doch es braucht ein Umdenken. Wer sich nicht blind einer Einheitslösung unterwerfen will, muss seine IT-Strategie diversifizieren. Hybride Modelle, also die Kombination von Cloud- und On-Premises-Systemen, ermöglichen Kontrolle und Flexibilität zugleich. Sie schaffen Ausweichszenarien, erhöhen die Resilienz und verhindern operative Abhängigkeit von einem einzelnen Anbieter.

Ein weiterer Hebel ist der Einsatz gebrauchter Software. Modelle wie BYOL (Bring Your Own License) erlauben es, vorhandene Lizenzen auch in neuen Umgebungen weiterzuverwenden. Der gezielte Einsatz geprüfter Gebrauchtsoftware senkt Kosten erheblich – ohne Abstriche bei Funktionalität oder Sicherheit. Besonders in Kombination mit hybriden Infrastrukturen ergibt sich daraus ein wirtschaftlich nachhaltiger Weg.

Wenn der Staat abhängig wird: Risiken für Demokratie und Verwaltung
Unternehmen mit hohen Anforderungen an Datenschutz, Budgetstabilität und strategischer Autonomie profitieren am meisten. Wer kritische Daten in Eigenverantwortung verarbeitet oder zumindest selbst bestimmen kann, wo und wie diese gespeichert werden, reduziert Risiken – rechtlich wie operativ. Denn auch staatliche Stellen und Behörden stehen in der Pflicht. Gerade hier gebieten es Grundprinzipien wie Souveränität und demokratische Kontrolle, sich nicht von einzelnen Cloud-Anbietern abhängig zu machen. Wenn ein US-Unternehmen entscheidet, Preise anzupassen oder Dienste einzustellen, kann dies die Handlungsfähigkeit europäischer Institutionen massiv beeinträchtigen.

Die Cloud kann in bestimmten Szenarien sinnvoll sein. Doch sie darf keine Einbahnstraße sein. Wer seine digitale Infrastruktur planbar, sicher und effizient gestalten will, muss sich aus der Komfortzone der Cloud-Versprechen lösen und eigenständige Wege einschlagen. Sonst wird aus der vermeintlichen Zukunftstechnologie ein Risiko für Innovation, Sicherheit und Selbstbestimmung.

Es geht längst nicht mehr um Technologiefragen allein. Es geht um unternehmerische Verantwortung. Wer die Kontrolle über seine IT-Struktur und Daten aus der Hand gibt, handelt grob fahrlässig. Der Exit aus der einseitigen Cloud-Abhängigkeit ist nicht nur möglich – er ist notwendig.

TEILEN SIE DIESEN ARTIKEL!

Andreas E. Thyen LizenzDirekt AG gebrauchte Softwarelizenzen

Sie haben Fragen?

Gerne beantworte ich Ihre Fragen. Über den unten stehenden Button können Sie mir Ihre Kontaktdaten zukommen lassen.

Verwaltungsratspräsident

Andreas E. Thyen

Dipl.-Volkswirt

Sie suchen Software zu besten Konditionen?

Seit 10 Jahren nutzen immer mehr Unternehmen, Behörden und Organisationen die Möglichkeit, ihre IT-Kosten durch einen Mix aus neuer und gebrauchter Software signifikant zu senken.

Das Einsparpotenzial beträgt bis zu 70 %!

Sie suchen Software zu besten Konditionen?

Seit 10 Jahren nutzen immer mehr Unternehmen, Behörden und Organisationen die Möglichkeit, ihre IT-Kosten durch einen Mix aus neuer und gebrauchter Software signifikant zu senken.

Das Einsparpotenzial beträgt bis zu 70 %!

SIE HABEN FRAGEN?

Zum Thema Software-Lizenzen finden Sie
viele Antworten in unserem WIKI.

SIE MÖCHTEN MEHR ERFAHREN?

Kontaktieren Sie unsere Experten.
Alle Ansprechpartner im Überblick.

Kontaktieren Sie uns

Sie haben Fragen zum Thema Gebrauchtsoftware, möchten Näheres über einen Verkauf Ihrer gebrauchten Softwarelizenzen erfahren? Oder benötigen Sie Softwarelizenzen zu günstigen Konditionen?

Gerne beantworten wir Ihr Anliegen. Bitte haben Sie Verständnis, dass wir ausschließlich an Behörden und Unternehmen verkaufen.

Kontaktdaten der Ansprechpartner finden Sie hier

    Hinweise zur Verarbeitung Ihrer Angaben und Widerspruchsrechte: Datenschutzerklärung