Neue CISPE-Studie: Microsofts Cloud-Bedingungen kosten Europa Milliarden

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Eine neue Studie von Professor Jenny im Auftrag der CISPE (Cloud Infrastructure Services Providers in Europe) bringt besorgniserregende Erkenntnisse ans Licht: Durch Microsofts Cloud-Bedingungen entstehen europäischen Unternehmen und Behörden jährlich zusätzliche Kosten in Millionenhöhe, wenn sie ihre Microsoft-Software in den Clouds anderer Anbieter nutzen. Das kommt einer Art „Microsoft-Steuer“ gleich. Mit der Studie erhöht die CISPE, zu deren Mitgliedern auch AWS gehört, den Druck auf Microsoft. Die Interessen der Kunden stehen dabei nur fadenscheinig im Vordergrund. Vielmehr geht es um einen Verteilungskampf der US-Giganten, der zu eskalieren droht.

Für seine Studie hat Professor Jenny im Auftrag der CISPE die Preisgestaltung von Microsoft detailliert analysiert und Gespräche mit großen Software-Nutzern aus ganz Europa geführt. Daraus geht hervor, dass Microsoft unverhältnismäßig hohe Gebühren von Kunden kassiert, die ihre bestehenden Microsoft-Lizenzen in der Cloud-Infrastruktur von unabhängigen Dienstleistern nutzen. Der Vergleich zwischen den Preisen für den Einsatz von Microsoft SQL Server in der Azure Cloud und der Cloud anderer Anbieter zeigt: Für die Nutzung von Softwarelizenzen in einer nicht von Microsoft betriebenen Cloud-Infrastruktur entstanden der deutschen Wirtschaft im Jahr 2022 zusätzliche Kosten von 1.010.394.489 Euro. Die Produktivitätswerkzeuge der Office Suite schlagen in einer Drittanbieter-Cloud mit einem Aufpreis von 560.000.000 Euro zu Buche. Das sind Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen und zum Beispiel nicht für eine effizientere digitale Transformation, Innovation und Wachstum zur Verfügung stehen. Am Ende führt die „Microsoft-Steuer“ wohl auch zu höheren Preisen für Verbraucher.

Viele Microsoft-Kunden sind laut CISPE-Studie besorgt

Die zusätzlichen Kosten schrecken viele Kunden ab und drängen sie in Microsofts eigene Cloud-Lösungen, so die CISPE-Studie. Dadurch werden sie in ihrer Wahlfreiheit eingeschränkt und Wettbewerber werden benachteiligt. Im Gespräch mit Professor Jenny äußerten sich viele Kunden besorgt darüber, wie dominierende Tech-Giganten den Markt manipulieren. Microsoft erzeuge die Preisunterschiede künstlich aus strategischen Gründen, so Jenny. Technische Gründe gebe es dafür nicht. Über Produkte wie SQL Server, Active Directory oder Microsoft Dynamics versucht der Anbieter, Kunden in sein eigenes Azure-basiertes Cloud-Ökosystem zu führen. Einige der Befragten in der CISPE-Studie verglichen die Abhängigkeitsbeziehung mit Microsoft sogar als „Ehe“, aus der sie kaum entkommen könnten. Professor Jenny fordert, dass Kunden die Möglichkeit haben sollten, ihre lizenzierte Software ohne Mehrkosten in der Cloud-Infrastruktur ihrer Wahl zu betreiben. Die Software-Riesen dürften ihre Marktmacht nicht missbrauchen, um auch den Cloud-Markt zu erobern und innovative europäische Neueinsteiger zu verdrängen, so Jenny.

CISPE und Microsoft kämpfen um Anteile auf dem europäischen Cloud-Markt

Die CISPE kritisiert Microsofts Lizenzpraktiken schon seit Langem, weil sie den Wettbewerb auf dem Cloud-Markt einschränken. Zuletzt hatte sie deshalb Kartellbeschwerde gegen Microsoft eingelegt. In der neuen Studie beziffert Professor Jenny jetzt erstmals die Schäden in Euro und baut dadurch weiter Druck auf. Im Grunde geht es der CISPE aber darum, dass Microsoft Anbieter wie AWS auch von den im Oktober 2022 erweiterten BYOL-Bedingungen ausschließt. Dadurch wird deutlich, dass es sich hier in erster Linie um einen Kampf der Giganten handelt, der mit der Kartellbeschwerde zu allem Überfluss auch noch unsere demokratischen Institutionen in der EU belastet. Dass sich die amerikanischen Schwergewichte auf unsere Kosten streiten, wer das größte Stück vom europäischen Cloud-Markt-Sahnekuchen abbekommt, ist geradezu absurd.
Microsoft arbeitet indes offenbar auf den nächsten Coup hin. So sickerte kürzlich durch das Unternehmen plane Windows 11 künftig nur noch aus der Cloud bereitzustellen. Mit einem Betriebssystem aus der Cloud zieht Microsoft die Daumenschrauben weiter an. Für Kunden wird es dann nahezu selbstverständlich, auch ergänzende Cloud-Dienste von Microsoft zu beziehen. Die totale Abhängigkeit droht und andere Anbieter werden verdrängt. Wenn jeglicher Wettbewerb auf dem Cloud-Markt wegfällt, wäre das fatal. Dann wird auch der Gesetzgeber nicht mehr helfen können, da er selbst abhängig geworden ist.

Frei gehandelte On-Premises-Lizenzen unterstützen auch kleinere Cloud-Anbieter

Dass Europa schon lange ein Abhängigkeitsproblem hat, ist bekannt. Zumindest ein wenig lässt sich der Lock-in-Effekt jedoch mit BYOL-Modellen abmildern. Selbst die CISPE und Microsoft sind sich einig, dass eigene Softwarelizenzen ein Mittel sind, um das Machtgefüge noch auszutarieren. Die große Stärke von On-Premises-Lizenzen liegt darin, dass Kunden in Europa daran Eigentumsrechte erworben haben. Dementsprechend können sie diese Software flexibel in der Cloud oder im eigenen Rechenzentrum nutzen und zwischen verschiedenen Cloud-Infrastrukturen wechseln – ohne zusätzliches Abonnement. Wer auf gebrauchte On-Premises-Lizenzen setzt, profitiert von weiteren Kostenvorteilen.

Mit frei gehandelter Software wahrt der Kunde seine Unabhängigkeit und wird nicht zum Spielball im Streit zwischen den Cloud Providern. Am Ende stärkt dieser Effekt auch den europäischen Wettbewerb und kommt den Cloud-Anbietern entgegen. Wieder einmal zeigt sich, dass Cloud und On-Premises einschließlich gebrauchter Lizenzen keine unvereinbaren Gegensätze sind, sondern gerade die Kombination aus (gebrauchten) On-Premises-Software in Cloud-Infrastrukturen die beste Lösung sein könnten.

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Andreas E. Thyen LizenzDirekt AG gebrauchte Softwarelizenzen

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