Kritik am neuen Lizenzmodell – was Unternehmen aus der Software-Strategie von VMware lernen können

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7. August 2024

Seit der Übernahme von VMware durch Broadcom sorgt das neue Lizenzmodell für Verwirrung bei VMware-Nutzern und -Partnern. Es bringt Änderungen mit sich, die viele drängende Fragen aufwerfen. So sollen künftig nur noch die Anwendungen VCF (VMware Cloud Foundation) und VVF (VMware vSphere Foundation) angeboten werden – und zwar im Abo-Modell. Aria-SaaS wird offiziell nicht mehr weitergeführt.

Permanente Lizenzen gehören damit bei VMware der Vergangenheit an, da auch alle anderen Produkte und die damit verbundenen Funktionen voraussichtlich nur noch im Abonnement erhältlich sein werden. Anwender mit „sehr wenigen“ Servern können weiterhin vSphere Standard und das vSphere Essentials Plus Kit im Abonnement beziehen. Die Ankündigung der Umstellung auf ein reines Software-Abonnementmodell verunsichert die Kunden jedoch weiter. Die Tatsache, dass VMware sein bisheriges Partnerprogramm durch ausgewählte Partner ersetzen will und den VMware Cloud Service Providern gekündigt hat, erhöht die Verunsicherung zusätzlich.

Insgesamt wirft das neue Lizenzmodell mehr Fragen auf, als es beantwortet. Anwender und Partner sollten genau prüfen, welche Auswirkungen die neuen Nutzungsbedingungen für sie haben. Gerade für kleinere Software-Partner bedeuten die Änderungen, dass sie einen Teil ihres Geschäfts verlieren und vertragliche Verpflichtungen gegenüber ihren Kunden plötzlich nicht mehr erfüllen können. Auch wenn VMware seinen Kunden Unterstützung bei der Umstellung anbietet, bleibt am Ende vor allem eines: Unsicherheit.

Lizenzierungsstrategie mit weitreichenden Folgen
Die aktuelle Lizenzierungsstrategie von VMware zeigt eindrucksvoll, mit welchen Konsequenzen IT-Kunden und der Markt bei derartigen Veränderungen konfrontiert sind. Es wird deutlich, dass ein Gesellschafter- oder Investorenwechsel bei Softwareunternehmen verheerende Auswirkungen auf Kunden, Partner und das Ökosystem haben kann. Gleichzeitig zeigt sich aber auch, dass Cloud- und Subskriptionsdienste entscheidende Schwächen haben. Denn die Anbieter können die Bedingungen ihrer Lizenzmodelle weitgehend frei gestalten und tun dies auch konsequent. Konsequent sollten aber auch die Kunden sein und nicht blind auf Software-Abonnements vertrauen.

Sie sollten diese Geschäftsgrundlage keinesfalls für die eigene IT-Strategie übernehmen, denn es drohen unkalkulierbare Risiken. Allein die massiven Preissteigerungen, die in jüngster Zeit bei allen namhaften Cloud-Anbietern zu verzeichnen waren, sollten die Anwender alarmieren. Anstatt immer mehr Software-Abonnements in das eigene Unternehmen oder die eigene Behörde zu holen, sollte auf eine durchdachte und planvolle Lizenzierung gesetzt werden.

Zehnfach höhere Kosten möglich
Dies ist aber nicht das einzige Beispiel dafür, wie Softwarelösungen heute verkauft werden: Mit Citrix will ein weiterer führender Softwareanbieter die Strategie von VMware übernehmen und ebenfalls ein neues Lizenzmodell etablieren. Auch hier haben sich die Beteiligungsstrukturen kürzlich geändert: Das Unternehmen wurde 2022 für 16,5 Milliarden Dollar von Tochtergesellschaften der globalen Investmentgesellschaft Vista Equity Partners und Elliott Investment Management übernommen. Diese Investition muss sich nun auszahlen. Während Citrix bisher Softwareprodukte zur Virtualisierung anbot, die teilweise mit denen von VMware vergleichbar waren, gilt nun auch bei diesem Anbieter ein neues Lizenzmodell. Damit verbunden sind zehnfach höhere Kosten für die Nutzung der Anwendung, wie Golem berichtet. Die monatlichen Gebühren für Pay-as-you-go-Lizenzen verdoppeln sich dem IT-Händler zufolge ab dem 1. September 2024.

Die Vorteile der Dauerlizenz
Es bestätigt sich ein Trend, der sich bereits bei vielen anderen Softwareanbietern abgezeichnet hat. Die Empörung in der IT-Welt ist groß, denn die Auswirkungen sind plötzlich und deutlich spürbar. Doch gerade europäische Kunden müssen sich nicht damit abfinden, dass gesicherte Rechte ausgehebelt werden sollen. Unbefristete Dauerlizenzen können weiterhin getrost als unerschütterlich erworbenes „Eigentum“ betrachtet werden – und genau darin liegt ihre besondere Stärke.

Wer eine Softwarelösung kauft, sollte sie immer als Kauf- oder Dauerlizenz erwerben, solange er die Wahl zwischen Subskription und Kauflizenz hat. Das hat noch einen weiteren Vorteil: Ein solcher Kauf stärkt den europäischen Gebrauchtsoftwaremarkt, den der Europäische Gerichtshof 2012 entscheidend ermöglicht hat. Dass Anbieter wie VMware diese rechtliche Möglichkeit durch die Umstellung auf Abo-Lizenzen aushebeln wollen, sollte Kunden dazu veranlassen, andere Anbieter zu bevorzugen. Insbesondere von Microsoft gibt es nach wie vor aktuelle Versionen verschiedener Produkte sowohl als On-Premise- als auch als Perpetual-Lizenz – dank der hohen Kundennachfrage. Dieses Kundeninteresse dürfte in Zukunft noch deutlich zunehmen.

Wir von LizenzDirekt haben es uns zur Aufgabe gemacht, Unternehmen und Behörden in Sachen Softwarelizenzen zu beraten. Seit vielen Jahren überzeugen wir in Gesprächen und Veröffentlichungen. Allerdings ist noch viel Überzeugungsarbeit zu leisten, um die verschiedenen Risiken transparent darzustellen. Beispiele wie die von VMware und Citrix machen IT-Entscheidern die Tragweite einer leichtfertigen Entscheidung für Subskriptions- und Cloud-Lizenzmodelle deutlich.

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Andreas E. Thyen LizenzDirekt AG gebrauchte Softwarelizenzen

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